Bei der Filmvorschau zu Beginn sieht
man schon, dass es sich hier nicht um einen klassischen Hollywoodfilm handelt.
Da gibt es einen relativ trashig wirkenden Actionfilm und einen mit sehr viel Pathos ausfgeladenen Kriegsfilm.
Um die Vorbedingungen zu verschärfen, nehme ich gleichzeitig an einem Webinar
für ein Pyramidenspiel teil. Jemand hat mir das aufgeschwatzt. Ich kenne so etwas
noch von einem Kumpel. Der wollte uns ständig Putzmittel verkaufen.
Nun gut. Es geht los. Ein Raumschiff
landet auf dem Mond. Man merkt schon, dass es sich um einen Film handelt, der
wahrscheinlich kein so großes Budget wie Star Wars hatte. Der Schwerpunkt wird
also auf der Story liegen. Die Kinder in der Schule lernen natürlich die Runenschift. Udo Kier spielt einen Bösen. Anders wäre es
gar nicht möglich gewesen. Ist natürlich total witzig, wenn der Held ein
Schwarzer ist. Geht es hier doch um Nazis, die auf der Rückseite des Mondes
einen totalitären Militärstaat errichtet haben.
Die Werbung, die während des Webinars
eingeblendet wird, ist manchmal geradezu lächerlich. Jetzt wird ein
Ehepaar in ihrem neuen Wintergarten
gezeigt, den sie sich durch die erwirtschafteten Profite aus ihrer Teilnahme
bei „Callfusion“ leisten konnten. Sie
laden uns nun zu einem weiteren Webinar ein. Es soll „witzig und teamely“
werden.
Der Held hat sehr schnell die Frau
gefunden. Er heißt im wirklichen Leben Christopher Kirby und ist uns aus Matrix
bekannt, wo er Zion als treu sorgender Ehemann bis zum Schluss verteidigt hatte. Sie
heißt Julia Dietze und sie spielt charmant und überzeugend.
Jetzt kommt doch tatsächlich Werbung
für eine Alpaca-Farm! Total schlecht gemacht. So wie MDR Ortszeit in Piesteritz.
Außerdem finde ich, dass ohnehin zu viel von diesen Werbeeinspielern laufen.
Doch was machen eigentlich unsere Helden?
Wir befinden uns auf der „Raumschiffswerft
der Götterdämerung“ So martialisch wie diese Namen wirkt auch das Auftreten Udo
Kiers. Die gute Nachricht: Es gibt sogar einen verrückten Professor. Auf der
Seiten der Bösen. Die Moderatorin aus dem Webinar könnte meine Mutter sein. Sie
macht das anscheinend noch nicht sehr lange. Letztes Mal sprach so ein Businessfreak,
so ein auf Erfolgsstorys geeichter Webprofi, der die Geschäftsidee nach einer
Identitätskrise infolge von zwei Schlaganfällen aufgegriffen hat. Aber zurück
zum Film:
Der verrückte Professor, den
Christopher Kirby „Mini-Mengele“ nennt, will dem afroamerikanischen Helden eine
riesige Spritze mit „Albinisierer“ verabreichen. Die jokes sind echt gut.
Gerade eben wurde ein Hitlergruß in einen erhobenen Daumen umgewandelt. Doch
ich will nicht zuviel verraten. Ich schreibe ab jetzt nichts mehr zur Story,
sondern gebe nur noch eine Gesamtbewertung.
Nazi-Ufos wurden übrigens tatsächlich schon gesichtet. Überzeugt Euch hier:
Im Webinar sind wir nun auf dem
Höhepunkt angelangt. Es gibt ständig neue Informationen: „Der 2 bis 5
Jahresplan“, der einem hilft ein „realistisches Einkommen“ aufzubauen. Immer
wieder wird von einem tollen Haus, einem Auto geredet, und das man sich das
durch ein bißchen Arbeit am Computer leicht erarbeiten könnte. Die Moderation
ist nicht gut. Es fehlt der Drive!
Eine Entdeckung ist Darstellerin Pepa Sergeant. Die
besten Szenen hat der Film, wenn es zum Kulturen-Clash auf der Erde kommt. Gute
Unterhaltung, wobei „Iron Sky“ eher die Anhänger von Computerspielen und
Fantasystories begeistern wird. Erwähnenswert ist, dass das Geld für die
Produktion durch Crowdfunding im Internet zusammenkam. Interessant ist die
Person, die von Götz Otto dargestellt wird. Doch nun ist das Webinar zu Ende. Wir gelangen
eine Stufe höher in der Pyramide. Vielleicht erreichen auch wir bald den Iron Sky.
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