Donnerstag, 22. November 2012

Callfusion of the iron sky



Bei der Filmvorschau zu Beginn sieht man schon, dass es sich hier nicht um einen klassischen Hollywoodfilm handelt. Da gibt es einen relativ trashig wirkenden Actionfilm und einen mit sehr viel Pathos ausfgeladenen Kriegsfilm. Um die Vorbedingungen zu verschärfen, nehme ich gleichzeitig an einem Webinar für ein Pyramidenspiel teil. Jemand hat mir das aufgeschwatzt. Ich kenne so etwas noch von einem Kumpel. Der wollte uns ständig Putzmittel verkaufen.
Nun gut. Es geht los. Ein Raumschiff landet auf dem Mond. Man merkt schon, dass es sich um einen Film handelt, der wahrscheinlich kein so großes Budget wie Star Wars hatte. Der Schwerpunkt wird also auf der Story liegen. Die Kinder in der Schule lernen natürlich die Runenschift.  Udo Kier spielt einen Bösen. Anders wäre es gar nicht möglich gewesen. Ist natürlich total witzig, wenn der Held ein Schwarzer ist. Geht es hier doch um Nazis, die auf der Rückseite des Mondes einen totalitären Militärstaat errichtet haben.
Die Werbung, die während des Webinars eingeblendet wird, ist manchmal geradezu lächerlich. Jetzt wird ein Ehepaar  in ihrem neuen Wintergarten gezeigt, den sie sich durch die erwirtschafteten Profite aus ihrer Teilnahme bei „Callfusion“ leisten  konnten. Sie laden uns nun zu einem weiteren Webinar ein. Es soll „witzig und teamely“ werden.
Der Held hat sehr schnell die Frau gefunden. Er heißt im wirklichen Leben Christopher Kirby und ist uns aus Matrix bekannt, wo er Zion als treu sorgender Ehemann bis zum Schluss verteidigt hatte. Sie heißt Julia Dietze und sie spielt charmant und überzeugend. 
Jetzt kommt doch tatsächlich Werbung für eine Alpaca-Farm! Total schlecht gemacht. So wie MDR Ortszeit in Piesteritz. Außerdem finde ich, dass ohnehin zu viel von diesen Werbeeinspielern laufen. Doch was machen eigentlich unsere Helden?
Wir befinden uns auf der „Raumschiffswerft der Götterdämerung“ So martialisch wie diese Namen wirkt auch das Auftreten Udo Kiers. Die gute Nachricht: Es gibt sogar einen verrückten Professor. Auf der Seiten der Bösen. Die Moderatorin aus dem Webinar könnte meine Mutter sein. Sie macht das anscheinend noch nicht sehr lange. Letztes Mal sprach so ein Businessfreak, so ein auf Erfolgsstorys geeichter Webprofi, der die Geschäftsidee nach einer Identitätskrise infolge von zwei Schlaganfällen aufgegriffen hat. Aber zurück zum Film:
Der verrückte Professor, den Christopher Kirby „Mini-Mengele“ nennt, will dem afroamerikanischen Helden eine riesige Spritze mit „Albinisierer“ verabreichen. Die jokes sind echt gut. Gerade eben wurde ein Hitlergruß in einen erhobenen Daumen umgewandelt. Doch ich will nicht zuviel verraten. Ich schreibe ab jetzt nichts mehr zur Story, sondern gebe nur noch eine Gesamtbewertung.
Nazi-Ufos wurden übrigens tatsächlich schon gesichtet. Überzeugt Euch hier:
Im Webinar sind wir nun auf dem Höhepunkt angelangt. Es gibt ständig neue Informationen: „Der 2 bis 5 Jahresplan“, der einem hilft ein „realistisches Einkommen“ aufzubauen. Immer wieder wird von einem tollen Haus, einem Auto geredet, und das man sich das durch ein bißchen Arbeit am Computer leicht erarbeiten könnte. Die Moderation ist nicht gut. Es fehlt der Drive!
Eine Entdeckung ist Darstellerin Pepa Sergeant. Die besten Szenen hat der Film, wenn es zum Kulturen-Clash auf der Erde kommt. Gute Unterhaltung, wobei „Iron Sky“ eher die Anhänger von Computerspielen und Fantasystories begeistern wird. Erwähnenswert ist, dass das Geld für die Produktion durch Crowdfunding im Internet zusammenkam. Interessant ist die Person, die von Götz Otto dargestellt wird. Doch nun ist das Webinar zu Ende. Wir gelangen eine Stufe höher in der Pyramide. Vielleicht erreichen auch wir bald den Iron Sky.

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