Nicht nur bei einigen
Menschen macht die Größe des Schwanzes den feinen Unterschied (aus). Auch die
Mehlschwalben und die Rauchschwalben kann man am besten auseinanderhalten wenn
man ihren unteren Körperbereich genauer betrachtet. Das ist nicht immer leicht,
denn mit ihren langen schmalen Flügeln präsentieren sie uns auf der Jagd nach
Insekten geradezu akrobatische Kunststücke in der Luft. Der gegabelte Schwanz
ist bei den Rauchschwalben dünner und länger. Krallt sich die Mehlschwalbe an ihrem
Nest unter einem Dachüberstand fest, so erkennt man die für sie typische
schwarz-blau schimmernde Oberseite und den kürzeren, weniger tief gegabelten
Schwanz. Außerdem sind sie kleiner als die Rauchschwalben und nisten an den
Außenseiten von Gebäuden.
Mehl- und Rauchschwalben sind sogenannte
Kulturfolger. Sie suchen die Nähe des Menschen. Nur verringert dessen moderner
Lebensstil ihre Rückzugsorte. Die Rauschwalben bevorzugen es, ihre offenen
napfförmigen Nester in Ställen, Scheunen und Bootshäusern zu bauen. Von denen
gibt es in Zeiten moderner Landwirtschaft und Tierhaltung immer weniger. Durch
die Befestigung der Wege verschwinden gleichzeitig die Lehmpfützen, aus denen
sich die Schwalben das Baumaterial für ihr Eigenheim holen. 700 bis 1500
Lehmkügelchen verkleben sie mit ihrem Speichel zu einem Nest. Stroh und andere
Halme sorgen für Stabilität, Federn dienen zum Auspolstern.
Bis zu drei Bruten
können Schwalben zwischen April und Oktober großziehen. Tiere und Menschen
profitieren von der reichen Kinderschar, denn die zwitschernden Sperlingsvögel
sind vor allem eins: effektive und natürliche Insektenvernichter. Wer Fliegen
und Stechmücken nicht mag sollte darum keine Schwalbennester entfernen. So
erspart man den fleißigen Flugkünstlern auch den Neubau nach den Winterferien.
Doch nicht nur hierzulande werden Schwalben immer mehr bedroht: Der Flug nach
Afrika und die Überwinterung dort enden für sie immer öfter in den Netzen von
Tierfängern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen